Relativ bald begannen sich beim Labrador zwei (resp. drei) Linien zu entwickeln. Die Show oder Standardlinie, die Arbeitslinie (auch working, FT oder Field Trial Linie oder jagdliche Zucht genannt) und die "Mischung" daraus, genannt Dual Purpose.
Gemäss ihrem Namen wurden die Hunde für die Arbeitslinien für die Jagd selektiert. Die Show Labis wurden sie auf Basis des Aussehen ausgewählt, damit sie an Hundeausstellungen erfolgreich bewertet wurden und die "Dual Purpose" Labradore sollte eine gute Mischung aus Arbeitsqualitäten und Erfolgen an Ausstellungen darstellen. Daraus ergeben sich heute Labradore, die vom Aussehen her und z.T. auch von ihren Anlagen stark unterscheiden.
Für weitere Informationen bezüglich dieser Linien empfehle ich das Buch "Labrador Retriever" von Anja Möller.
Dies genau zu beziffern ist nicht möglich. Was jedoch klar ist, dass ein Welpe körperlich (und auch mental) nicht überlastet werden darf. D.h. zu Beginn sind in der Welpen- und Junghundezeit die "Spaziergänge" sehr kurz - man geht von einer Dauer von ca. 5 min pro Lebensmonat aus, damit die noch weichen Knochen und Gelenke nicht überbeansprucht werden. Ab einem Alter von 12 Monaten ist der Knochenwachstum beendet und erlaubt zunehmend längere und intensivere Belastungen. Das Ergebnis des HD/ED Röntgen quasi der Startschuss für körperliche Belastung.
Grundsätzlich entscheidet jedoch die Qualität und nicht die Quantität eines Spazierganges. Diese Hunde wurden speziell für die Arbeit gezüchtet und benötigen neben täglicher körperlicher Auslastung in Form von Spaziergängen, Joggen oder Fahrrad fahren auch eine grosse mentale Stimulation. Sie sollten mehrmals in der Woche geistige Auslastung in Form von Training erhalten. Dies können auch gerne Trainingssequenzen auf dem Spaziergang sein. Dabei zeigen sie sich als ausserordentliche Allrounder und sind für viele Aufgaben zu haben: Dummy, Tricktraining, Unterordnung, Nasenarbeit, Revierarbeit, Obedience, Kleinstobjektsuche sind nur einige davon.
Und mit Beschäftigung ist auch nicht gemeint, dass man auf eine leere Wiese geht und dort 30 min Bälle schmeisst.
Der Abgabetermin ist vom RCS über das Welpenalter vorgegeben. Welpen werden mit frühestens 8 Wochen an die neuen Besitzer abgegeben.
Eine Kastration ist eine persönliche Entscheidung der Hundebesitzer, jedoch sollte auf jeden Fall die körperliche und geistige Entwicklung der Rasse abgewartet werden. Gerne stehe ich auch bei dieser Entscheidung mit Rat zur Seite.
Als verantwortungsbewusste Züchterin ist mir die gesundheitliche Entwicklung der Rasse ein grosses Anliegen. Es muss unser erklärtes Ziel sein, auch in Zukunft gesunde Rassehunde zu züchten. Deshalb ist es wichtig, die genetische Gesundheit aller Welpen auszuwerten und festzuhalten, damit ich Rückschlüsse auf die genetische Fitness der Elterntiere und auf die Gesundheit meiner Linie ziehen kann. Gewisse gesundheitsrelevante Dinge können leider nicht über die direkte Vererbung der Elterntiere verbessert werden, weil die genetischen Einflussfaktoren sehr vielfältig sind. Dies ist z.B. leider bei der Hüft- und Ellbogendysplasie (HD / ED) der Fall. Deshalb ist es wichtig, zu wissen, welche Ergebnisse eine Verpaarung erzielt hat. Es ist nicht aussagekräftig genug, wenn nur die Zuchthunde selbst getestet sind, da sie theoretisch auch eine Ausnahme darstellen könnten. So könnten gewisse genetische Fehler im Erbmaterial auch versteckt bleiben. Indem Sie Ihren Teil zu einer breit angelegten Auswertung der Nachzucht leisten und Ihren Hund testen lassen, tragen Sie zur gesundheitlichen Erhaltung und Zukunft der Rasse bei.
Weitere Infos zu HD / ED im spezifischen oder Gesundheit allgemein findet sich hier -> Link.