Oft gestellte Fragen

In diesem Bereich finden sich häufige Fragen, welche sich sicherlich Ersthundehalter, aber auch bereits erfahrene Hundehalter stellen.
Für mehr Informationen zu artgerechter, freundlicher Erziehung finden sich in einer separaten Seite, dort geht es neben Erziehung im Allgemeinen auch um die Steadiness -> Link.
Ebenfalls wichtige Lektüre ist die Seite mit den Hinweisen für zukünftige Welpeninteressenten -> Link.

Ist ein Arbeitslabrador für Anfänger geeignet?
Für wen eignet sich ein Arbeitslabrador?

Diese Fragen werden mir immer wieder gestellt. Eine Pauschalantwort ist unmöglich. Ob sich ein Arbeitslabrador im Allgemeinen und ein Bramley tree’s im Spezifischen für Anfänger eignet, hängt in erster Linie vom zukünftigen Besitzer, aber auch von der geplanten Verpaarung ab. Zu den ausschlaggebenden Faktoren gehören: 
  • Sind sie motiviert und willens, einen Arbeitslabrador retrievergerecht auszulasten (Nasen- und Apportierarbeit)? Eine Teilnahme an Wettkämpfen ist für uns zwar schön, aber kein Muss. Gerade bei einem Anfänger entscheidet sich das sowieso erst im Laufe der Zeit, wenn man Hund und Sport richtig kennt. An erster Stelle steht auf jeden Fall der Spass für Mensch und Hund. Ein regelmässiges Training ist zur geistigen Auslastung notwendig, dabei spielt es für uns aber keine Rolle, ob dies auf spannend gestalteten Spaziergängen alleine in der Natur geschieht, oder unter Anleitung auf dem Hundeplatz.
  • Als zukünftiger Besitzer sollten Sie sich bewusst sein, dass sie einen aktiven Hund bekommen, bei dem das bewusste Training der Ruhe ebenso wichtig ist wie die Auslastung an sich.
  • Sie bringen die Bereitschaft mit, Ihren Bramley tree‘s nach den Erkenntnissen der modernen kynologischen Erziehungswissenschaften zu trainieren. Dazu gehört, sich zumindest die Grundlagen der Lerntheorie anzueignen. Einschlägige Methoden lehne ich ab. 
Wir erachten ein optimales Zuhause bei willigen, motivierten Anfängern unter Umständen als besser geeignet als ein Leben bei überambitionierten Hundesportlern, selbst wenn diese einen langen kynologischen Lebenslauf mitbringen. Kategorisch lehnen wir also Anfänger nicht ab, sondern klären bei Anfängern wie bei erfahrenen Hundehaltern die Eignung und Bedürfnisse in einem persönlichen Gespräch.

Was ist ein Arbeitslabrador?

Relativ bald begannen sich beim Labrador zwei (resp. drei) Linien zu entwickeln. Die Show oder Standardlinie, die Arbeitslinie (auch working, FT oder Field Trial Linie oder jagdliche Zucht genannt) und die "Mischung" daraus, genannt Dual Purpose.
Gemäss ihrem Namen wurden die Hunde für die Arbeitslinien für die Jagd selektiert. Die Show Labis wurden sie auf Basis des Aussehen ausgewählt, damit sie an Hundeausstellungen erfolgreich bewertet wurden und die "Dual Purpose" Labradore sollte eine gute Mischung aus Arbeitsqualitäten und Erfolgen an Ausstellungen darstellen. Daraus ergeben sich heute Labradore, die vom Aussehen her und z.T. auch von ihren Anlagen stark unterscheiden.
Für weitere Informationen bezüglich dieser Linien empfehle ich das Buch "Labrador Retriever" von Anja Möller.

Was eignet sich besser Rüde oder Hündin?
Was ist einfacher Rüde oder Hündin?

Eine generelle Antwort dazu gibt es sicherlich nicht. Beide Geschlechter haben ihre Reize, aber auch Nachteile. Die Unterschiede sind zudem von Rasse zu Rasse verschieden. Besonders die persönlichen Ansprüche können über Eignung eines bestimmten Geschlechts ausschlaggebend sein. Wohne ich in einem Quarter umzingelt von unkastrierten Hündinnen könnte ein Rüde vielleicht auf Dauer darunter leiden. Ein Rüde wird mir als Trainingspartner jedoch nicht wegen Läufigkeit im Training fehlen.
Grundsätzlich sehe ich aber beim Arbeitslabrador zwischen Rüde und Hündin eher kleinere Unterschiede wie ich es bei anderen Rassen erlebe. Von Pauschalisierungen wie zickige Hündin oder pöbelnder dauernd markierender Rüde halte ich nichts. Vieles ist einfach auch Sozialisierung und Sache der Erziehung.
Die Würfel lässt am Ende die Natur fallen. 

Wie viel "Auslauf" braucht ein Working Labrador Retriever?

Dies genau zu beziffern ist nicht möglich. Was jedoch klar ist, dass ein Welpe körperlich (und auch mental) nicht überlastet werden darf. D.h. zu Beginn sind in der Welpen- und Junghundezeit die "Spaziergänge" sehr kurz - man geht von einer Dauer von ca. 5 min pro Lebensmonat aus, damit die noch weichen Knochen und Gelenke nicht überbeansprucht werden. Ab einem Alter von 12 Monaten ist der Knochenwachstum beendet und erlaubt zunehmend längere und intensivere Belastungen. Das Ergebnis des HD/ED Röntgen quasi der Startschuss für körperliche Belastung.
Grundsätzlich entscheidet jedoch die Qualität und nicht die Quantität eines Spazierganges. Diese Hunde wurden speziell für die Arbeit gezüchtet und benötigen neben täglicher körperlicher Auslastung in Form von Spaziergängen, Joggen oder Fahrrad fahren auch eine grosse mentale Stimulation. Sie sollten mehrmals in der Woche geistige Auslastung in Form von Training erhalten. Dies können auch gerne Trainingssequenzen auf dem Spaziergang sein. Dabei zeigen sie sich als ausserordentliche Allrounder und sind für viele Aufgaben zu haben: Dummy, Tricktraining, Unterordnung, Nasenarbeit, Revierarbeit, Obedience, Kleinstobjektsuche sind nur einige davon. 

Und mit Beschäftigung ist auch nicht gemeint, dass man auf eine leere Wiese geht und dort 30 min Bälle schmeisst. 

Abgabetermin

Der Abgabetermin ist vom RCS über das Welpenalter vorgegeben. Welpen werden mit frühestens 8 Wochen an die neuen Besitzer abgegeben.

Kastration

Eine Kastration ist eine persönliche Entscheidung der Hundebesitzer, jedoch sollte auf jeden Fall die körperliche und geistige Entwicklung der Rasse abgewartet werden. Gerne stehe ich auch bei dieser Entscheidung mit Rat zur Seite.

Impfen

Bei der Abgabe sind die Welpen gemäss aktuellen Impfschema geimpft.
Generell bin ich tendenziell der Meinung, dass Hunde gemäss Impfschema oder nach Auswertung des Titters geimpft werden sollen. Natürlich gibt es auch dort Gründe, welche gegen das Impfen sprechen, dennoch schaffen wir es nur gewisse Krankheiten in Schach zu halten, wenn die grosse Menge der Hunde geimpft ist. Auf jedem Fall kann hier ein guter Tierarzt jederzeit für die jeweilige Situation Rat geben.

Wieso erwarte ich, dass meine Welpenbesitzer ihren Hund gewissen Gesundheitstests unterziehen, z.B. auf HD und ED röntgen lassen?

Als verantwortungsbewusste Züchterin ist mir die gesundheitliche Entwicklung der Rasse ein grosses Anliegen. Es muss unser erklärtes Ziel sein, auch in Zukunft gesunde Rassehunde zu züchten. Deshalb ist es wichtig, die genetische Gesundheit aller Welpen auszuwerten und festzuhalten, damit ich Rückschlüsse auf die genetische Fitness der Elterntiere und auf die Gesundheit meiner Linie ziehen kann. Gewisse gesundheitsrelevante Dinge können leider nicht über die direkte Vererbung der Elterntiere verbessert werden, weil die genetischen Einflussfaktoren sehr vielfältig sind. Dies ist z.B. leider bei der Hüft- und Ellbogendysplasie (HD / ED) der Fall. Deshalb ist es wichtig, zu wissen, welche Ergebnisse eine Verpaarung erzielt hat. Es ist nicht aussagekräftig genug, wenn nur die Zuchthunde selbst getestet sind, da sie theoretisch auch eine Ausnahme darstellen könnten. So könnten gewisse genetische Fehler im Erbmaterial auch versteckt bleiben. Indem Sie Ihren Teil zu einer breit angelegten Auswertung der Nachzucht leisten und Ihren Hund testen lassen, tragen Sie zur gesundheitlichen Erhaltung und Zukunft der Rasse bei. 
Weitere Infos zu HD / ED im spezifischen oder Gesundheit allgemein findet sich hier -> Link.

Was bringt das HD/ED Röntgen dem Halter?

Sind die Hüften/Ellbogen geröntgt, ausgewertet und für gesund befunden, steht ab diesem Zeitpunkt eine grössere Belastung durch Fahrrad fahren, Agility oder andere bewegungsintensive Sportarten nichts mehr im Wege.

Wieso werden diese Röntgenuntersuchungen mit 12 Monaten durchgeführt? 
In diesem Alter treten doch noch keine Probleme auf?

Die Wachstumsfugen des Skeletts und damit auch das Wachstum an sich ist mit 12 Monaten abgeschlossen. Es findet zwar noch eine körperliche Entwicklung statt, jedoch beschränkt sich diese auf Muskeln/Masse. Der Röntgenzeitpunkt ist von Rasse zu Rasse verschieden und abhängig von deren Entwicklung. Für die Röntgenuntersuchungen wird der Hund in Narkose gelegt und die Hüften für die Aufnahmen in verschiedene Positionen gebracht. Danach werden diese Aufnahmen durch den Tierarzt an die Universitätsklinik Zürich zur Beurteilung gesandt. Die Bilder werden untersucht und anhand von Standards in die verschiedenen Klassen unterteilt. Diese Einteilung gibt Auskunft über die Winkelung und damit Gesundheit der Hüften/Ellbogen. Bei problematischen Stellungen könnte nun mit Übungen oder ggf. Eingriffen Gegensteuer gegeben werden.